Einer flog über das Kuckucksnest – 2010

Nov, 2010 | Theater

von Dale Wassermann / Ken Kesey

Randle Patrick McMurphy, ein kleinkrimineller Sträfling, lässt sich in eine psychiatrische Anstalt einweisen, um dem Gefängnis zu entgehen. Er trifft dort auf eine Gruppe männlicher Patienten, die den strengen Therapiemaßnahmen und strikten Anstaltsregeln unterworfen sind, über deren Einhaltung Schwester Ratched unbarmherzig wacht. Durch Medikamente ruhig gestellt und durch die Androhung weiterer Elektroschockbehandlungen eingeschüchtert, wagt es keiner der Männer, sich gegen Schwester Ratched und ihre Anordnungen zu wehren.
McMurphy will sich nicht unterwerfen, er hebelt das starre Regelwerk immer wieder aus und stachelt auch die anderen dazu an. Er veranstaltet Glücksspiele, schmuggelt Prostituierte in die Anstalt und feiert wilde Partys. Nach und nach beginnen auch die anderen Männer, mehr und mehr aus sich herauszugehen, die eigenen Wünsche und Sehnsüchte zu formulieren und auszuleben. McMurphy bringt sogar Häuptling Bromden, einen Patienten, der bereits zahllose Elektroschockbehandlungen hat ertragen müssen und daher aus Selbstschutz vorgibt, taubstumm zu sein, dazu, seine Tarnung aufzugeben. Die Rache Schwester Ratcheds bleibt nicht aus, McMurphy wird einer Elektroschockbehandlung unterzogen. Weil aber selbst dies ihn nicht dazu bringt, sich an die Anstaltsregeln zu halten, droht Schwester Ratched ihn einer Lobotomie, einer Gehirnoperation, bei der die Gehirnlappen durchtrennt werden, zu unterziehen. Die Mitinsassen wollen ihm dies ersparen und ihm zur Flucht verhelfen, was McMurphy aber ablehnt. Er hat für die vorgesehene Fluchtnacht bereits eine weitere Party organisiert, bei der die mit ihm befreundete Prostituierte Candy in die Anstalt geschmuggelt werden soll, damit Billy, ein zwar erwachsener, aber noch immer von seiner Mutter abhängiger Patient, endlich seine Unschuld verlieren kann. Die Party findet wie geplant statt, doch die Strafe bleibt nicht aus. Schwester Ratched droht Billy an, seiner Mutter von einen Verfehlungen zu berichten, was diesen in den Selbstmord treibt. McMurphy muss sich zum Entsetzen der anderen Patienten einer Lobotomie unterziehen, die aus ihm ein apathisches, willenloses Wesen macht und ihn seiner Menschenwürde und Männlichkeit beraubt. Bromden erträgt es nicht, McMurphy so zu sehen, und um ihn vor einem jahrelangen unmenschlichen Dahinvegetieren zu bewahren, bringt er ihn um, bevor er selbst aus der psychiatrischen Anstalt flieht.

Regie: Marc Bouvet